Revival -Wanderfahrt auf der Weser

In „alten Zeiten“ (50er – 80er Jahre) des Schülerrudervereins ARGO wurden viele mehrwöchige Wanderfahrten mit dem Ruderboot auf den Flüssen der Bundesrepublik und Mitteleuropas von Schülern selbstständig organisiert und durchgeführt. Fahrten über 700km bis 1600 km auf der Werra/Weser, auf der Donau, auf dem Rhein von Lindau nach Aurich und von Aurich nach Amsterdam und zurück sind dabei nur einige herausragende Beispiele für die damaligen Aktivitäten. An diese Tradition wurde von sechs Argonauten des RV ARGO Aurich in diesem Sommer mit einer Fahrt auf der Weser von Hann. Münden nach Minden angeknüpft.

Die Werra ab Eschwege war leider wegen extremen Niedrigwasser nicht ruderbar. Insgesamt wurden an 5 Rudertagen 200 km zurückgelegt. Neben den vier Altargonauten aus den Zeiten des Schülerrudervereins Rainhard Strüfing, Gerd Peter Gerdes, Rainer Janßen und Wiard Cordes nahmen noch Wübbo van Lessen und Bernd Naendorf an der Fahrt teil. Die Wiedersehensfreude war groß, hatten sich doch einige seit dem Abitur 1971/72 nicht gesehen.

Gerudert wurde in zwei Wander – Zweiern mit Steuermann (Theseus und Medea), damit genügend Gepäck untergebracht werden konnte, mit täglich wechselnder Mannschaftszusammensetzung. Übernachtet wurde in Zelten und im Bootshaus des RV Hann. Münden. Ein „frühes“ Ablegen gegen 10:00 Uhr war erforderlich, um das jeweilige Tagesziel am späten Nachmittag zu erreichen. Dabei kam trotz Niedrigwasser die in einigen Streckenabschnitten immer noch starke Strömung zur Hilfe. Die Boote wurden ab und zu treiben gelassen, sodass die Ruderer auch an Bord ein kurzes Nickerchen halten konnten.Die Tour führt über Tagesetappen von Hann. Münden über Karlshafen, Hameln, Polle, Rinteln bis Minden. Ruderpausen konnten in der Regel an gut ausgestatteten Bootsstegen, die für Kanus und Ruderboote geeignet sind, eingelegt werden. Für spontane Pausen wurden Sandbänken genutzt. Dann hieß es „Kocher, Teekanne, Tee, Kekse und Kluntjes raus“. Aus einer kurzen Pause wurden manchmal auch 90 Minuten, da der Teedurst und der innere Schweinehund („warum tue ich mir das an?“) ziemlich groß waren.

Die Blasen an den Händen und die Skepsis waren aber angesichts der landschaftlichen Schönheit des Wesertales und des schönen Wetters schnell vergessen und verflogen. Auch freuten sich alle auf kräftige Abendmahlzeiten in zünftigen Restaurants mit Blick auf den Fluss am Zielort. Gefrühstückt wurde aus der mitgeführten vollen „Fresskiste“ mit länger haltbaren Öko-Brot aus einem Auricher Reformhaus. Alle beteiligten Argonauten wollen sich im nächsten Jahr erneut zu einer ähnlichen Fahrt treffen und „sich das Rudern wieder antun“. Auch für Nichtruderer ist die Weser ein lohnendes Ziel für Wanderfahrten. Entlang des Flusses bieten mehrere Kanu-Verleihfirmen professionelle Ausstattung und Begleitung an.

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