1. Tag Knock – Emden mit Abstecher nach Loquard (23 km)
Vier Argonauten führten am 5. und 6. September 2019 eine Wanderfahrt von der Knock nach Aurich durch. Die Knock liegt am nordwestlichsten Festlandzipfel Deutschlands.
Für einige Argonauten war es die erste Fahrt auf dem breiten Knockster Tief. Das Einsetzen des Bootes (Herakles 4+) war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. In der Nähe des Schöpfwerkes ist es nicht erlaubt und am Südufers des Mahlbusens ist der Uferbereich stark bewachsen und sehr steinig. Mit der Erlaubnis des Campingplatzwartes konnten wir am Nordufer einen dort vorhandenen provisorischen Bootssteg benutzen. Auf eine Einkehr in das Café-Restaurant in einigen hundert Metern Entfernung mit Blick auf die Ems und die Niederlande musste aus Zeitgründen leider verzichtet werden.
Nachdem das Boot mit einigen Mühen zu Wasser gebracht worden war, freuten wir uns über die Unterstützung des starken Nordwestwindes und erreichten in kurzer Zeit nach ca. 6 km die Abzweigung zum Loquarder Tief.
Das zum Teil sehr schmale und verkrautete Tief stellt hohe Anforderungen an die Skuller und den Steuermann. Loquard konnte per Boot nicht ganz erreicht werden, da die letzten 400 m so schmal sind, dass rudern und das Wenden des Bootes nicht mehr möglich ist.
Entschädigt wurde die Mannschaft durch das gemütliche Verweilen auf einem guten, wenn auch privaten, Bootssteg.
Ein Argonaut expedierte ins Dorf, konnte aber weder einen Bäcker noch eine Kneipe ausmachen. So wurde Loquard unverrichteter Dinge verlassen und nach ca. 3 km das Larrelter Tief erreicht und der Weg nach Emden fortgesetzt.
Die lohnende kurvige Durchfahrt durch Twixlum hält für den interessierten kritischen Betrachter den Anblick neuer und luxuriöser sowie einfacher aber heimeliger älterer Behausungen bereit. Auch ein Abstecher nach Larrelt hätte sich gelohnt. Allerdings hat der Steuermann bei hoher Bootsgeschwindigkeit von über 11 km/h die Abfahrt verpasst.
Kurz hinter der Autobahnbrücke kommt steuerbords die breite Einfahrt zum Kanu-Club Emden in Sicht.
Auf der sich anschließenden kürzesten aber interessanten Strecke über den Emder Stadtgraben zum Emder Ruderverein/ Kesselschleuse muss stets steuerbord abgebogen werden.
Gut geeignet für eine Rast ist der Bootssteg bei der Kunsthalle nebst Café-Restaurant. Der Fußweg zur Innenstadt beträgt ca. 200 Meter. Übernachtet werden kann beim Emder RV oder in der Jugendherberge. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Freischwimmbad.
2. Tag Emden-Aurich über den Ems-Jade-Kanal (EJK) (22km)
Alle Wege führen führen nach Rom, vier Wege für Ruderer von Emden nach Aurich.
- a) über Stadtgraben-Treckfahrtstief-Trecktief- EJK (Umtragen bei der “Uphuser Klappe“).
- b) anfangs wie a) allerdings dann über die Hieve-Alte Maar – EJK (Umtragen bei „Wrantepot“,
- c) anfangs wie a) allerdings dann mit der Überquerung der Hieve – Heikeschlot-Westerender Ehe- EJK (Umtragen bei “Mittelhaus“).
- d) nur über den EJK .
Wir wählten wegen des drohenden Schlechtwetters, des starken Nordwestwindes und der „Feuertaufe“ für einige Argonauten bei der Schleusung durch die Kesselschleuse den Weg über den EJK.
Die Fahrt führte auf der zunächst kurvenreichen Strecke vorbei an den alten Warfendörfern Wolthusen und Uphusen (beide einen Landgang wert) nach „Wrantepott“.
Dort wurde eine kurze Rast eingelegt, um einen Blick auf die Alte Maar und die Umtragstelle zu werfen (letztmalig von mir vor ca. 50 Jahren gerudert).
Danach wurde am „Mittelhaus“ vorbei nach Bangstede (Rast am Bootsteg) …
… und dann weiter nach Fahne/Westerende gepullt. Wegen des Steuermannswechsels wurde in den Ringkanal abgebogen, um das Bedürfnis nach Kaffee und Kuchen in einem neuen Café/Restaurant zu befriedigen.
Leider geschlossen! Nicht wegen Reichtums sondern „wegen des schlechten Wetters“.
Etwas frustriert konnten wir uns dann in der Schleuse „Kukelorum“ unter Benutzung beider Schleusenkammern ( „Woater is joa genuch dor!“) vom netten Schleusenwärter mit Hochgeschwindigkeit schleusen lassen.
Richtig erholen konnten wir uns dann am eigenen Bootshaus. Herakles reinigen fiel aus, weil das Boot nahtlos von der Ruder-AG des Gymnasiums Ulricianum übernommen wurde. Endlich gab es dann den ersehnten Ostfriesentee.
Text und Photos: Wiard Cordes