Abenteuer auf dem Mittelmeer

Vom 22.-25.10.2020 fand in Marina di Castagneto in der Provinz Livorno in Italien erstmalig die „European Rowing Coastal Challenge” statt. Die Wettkämpfe wurden im Endurance Format, also der klassischen Langstrecke über 4. bzw. 6 Kilometer sowie im Beach Sprint durchgeführt.

Maiko-Benedikt Remmers ging für den Deutschen Ruderverband (DRV) im Einer in der Disziplin Beach Sprint an den Start. Begleitet wurde er von seinem Vater und Coach Wiard Cordes.

Anreise

Nach einer knapp 13-stündigen Bahnfahrt und weiteren 2,5h im Mietwagen erreichten die beiden Ostfriesen ihr Ziel an der westlichen Mittelmeerküste. Aufgrund der Corona-Pandemie erhielten nur akkreditierte Athleten und Betreuer nach einem Gesundheitscheck sowie Fiebermessen Zutritt zur Beach Arena.

Das gesamte Bootsmaterial wurde von der Firma Filippi, die ihren Werftstandort in nur wenigen Kilometern Entfernung hat, gestellt.

Training

Am Donnerstag standen zunächst das Akkreditierungsverfahren, die Begrüßung sowie ein Training auf dem Programm. Während des einstündigen Trainingsslots konnte Maiko erste Erfahrungen auf dem welligen Mittelmeer sammeln. Zum Abschluss der Einheit übte er mit Unterstützung seines Vaters die Startphase des Beach Sprints, sprich das sprinten vom Strand zum im Wasser liegenden Boot und den Einstieg mit anschließendem Startspurt.

Am Abend ging es in das Hotel iGinepri, welches extra für diese Veranstaltung mit einem „special-offer“ seine Saison ein wenig verlängerte.

Am Freitag wurden die Wettkämpfe offiziell eröffnet und die Vorläufe über die 4km Langstrecke wurden im Einer, Zweier und Vierer m.St. durchgeführt.

Renntag

Am Samstag war es dann endlich soweit. Im Beach Sprint des Herren Einers waren 20 Boote aus 13 Nationen gemeldet. Im ersten Lauf, dem Time-Trial (Zeitfahren) trat Maiko gegen einen Ruderer aus Polen an. Der Start erfolgt fußläufig am Strand und führt die Sportler nach ca. 50m Sprint am Strand an die im Wasser liegenden und von Helfern fixierten Boote.

Beim Einstieg ins Boot gelang es Maiko zunächst nicht auf seinem Rollsitz Platz zu nehmen, da dieser durch die starke Brandung hin und her gerollt ist. Wertvolle Sekunden gingen so verloren und er startete mit einem Rückstand von fast zwei Bootslängen in das Rennen. Auf der Strecke konnte er dann aber seine Sprintqualitäten nutzen und den Rückstand aufholen und sogar einen Vorsprung errudern, den er bis zur Wendeboje ausbaute. Auf dem Rückweg gelang es ihm sogar auf einer Welle zu „surfen“. Nach dem Anlanden am Strand überquerte er fußläufig die Ziellinie und drückte den Buzzer nach einer Zeit von 3:04 Minuten. Sein Konkurrent kam sieben Sekunden später an.

Damit qualifizierte sich Maiko für die nächste Runde. Anhand der Ergebnisse des Zeitfahrens wurden die K.O.-Läufe der zweiten Runde gesetzt. Kurz vor seinem zweiten Rennen wurde die Regatta jedoch wegen eines Unwetters zunächst unterbrochen und der Renntag schließlich ganz abgesagt. Die ausstehenden Rennen sollten am Folgetag nachgeholt werden. Dazu kam es jedoch auch nicht, da sich die Wetterlage nicht verbesserte. Am Ende wurden die Ergebnisse des Zeitfahrens für die Erstellung der Gesamtwertung herangezogen, was für Maiko einen unbefriedigenden 11. Platz bedeutete.

Fazit

Trotzdem hat es sich für ihn gelohnt und er konnte als Neuling in der Wildwasservariante des Ruderns wertvolle Erfahrungen auf einer internationalen Regatta sammeln. Die Veranstaltung war hervorragend organisiert und setzt somit einen weiteren neuen Meilenstein im Coastal Rowing.

Auch im anstehenden Wintertraining wird Maiko mit seinem Boot „Aiolos“ am Großen Meer in Südbrookmerland und auf der Nordsee trainieren, um sich für die Saison 2021 vorzubereiten.

Hier das YouTube-Video zum ERCC. Maikos Rennen beginnt bei Minute 17:40.

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