Junioren WM 2018 Račice

UWV Berlin Teilnehmer Nds

In diesem Jahr starteten gleich vier junge Rudertalente vom Regattaverband Ems-Jade-Weser bei der U19-Juniorenweltmeisterschaft im tschechische Račice.
Im ungesteuerten Juniorinnen-Vierer saßen Patricia Schwarzhuber (Oldenburger RV) und ihre langjährige Partnerin Judith Engelbart (RV ARGO Aurich). Komplettiert wurde das Boot mit Stina Röbbecke (Celler RV) und Elisa Patzelt (Lüneburger RV Wiking).
Auch im Junioren-Vierer ohne starteten mit Max von Bülow und Ben Reipöler, beide vom Oldenburger RV zwei Sportler vom TNW auf dieser JWM. Sie ruderten zusammen mit Leon Knaack und Ryan Smith vom Deutschen Ruderclub Hannover. Zwei reine Niedersachsen Vierer gingen als Deutsche Jugendmeister U19 für den Deutschen Ruderverband bei der JWM an den Start. Das gab es noch nie!

Berlin Teilnehmer Niedersachsen


Nachfolgend soll der Weg von der Nominierung bei der DJM in Köln bis zum Finaltag in Račice nachvollzogen werden.
Trainingslager in Berlin Grünau:
Alle für die JWM nominierten Athleten trainieren gemeinsam in Berlin-Grünau. Dort befindet sich die frühere olympische Regattastrecke von 1936 inklusive Unterkünften direkt am Wasser.
Die ersten Tage konnten die beiden Vierer relativ entspannt trainieren. Neben den Kleinbooten Einer und Zweier starten auch die Vierer ohne als Deutsche Jugendmeister direkt in genau der gleichen Besetzung auf der JWM. Den Sportlern/innen blieb also jeglicher Qualifikationsstress auf dem Ergometer und im Meßboot erspart. Für die Besetzungen der Achter, der Vierer mit und der Doppelvierer werden hierzu von der Bundestrainerin aufgrund der Saisonleistungen insgesamt 38 weitere Sportler/rinnen nominiert.
Alle Boote ruderten bei weitgehend optimalen Bedingungen täglich bis zu 50km. Bei drei Trainingseinheiten pro Tag wurde auch Krafttraining und Gymnastik zur Kräftigung und Ausgleich durchgeführt. Weiterhin wurden sogenannte Relationsrennen gegen andere Bootsklassen gefahren.

Bei bis zu 35 Grad im Training müssen die Sportler besonders auf das Trinken und genügend Schlaf achten. „Zwischen den Trainingseinheiten gehen wir immer direkt auf unser Zimmer um ausreichend Erholung zu bekommen, das Wasser geht bei uns Kistenweise durch. Alleine in einer Einheit trinken wir über 2,5 Liter.“, erklärt der Oldenburger Schlagmann Ben Reipöler.
Ohne große krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle reisten die beiden Vierer mit ihren Trainern Tobias Rahnenkamp (Hannover) und Matthias Helmkamp (Oldenburg) zum Wettkampf nach Tschechien.

Elisa, Patricia, Judith und Stina (von links) im Training


Vorläufe in Račice:
Im Junioren-Vierer gab es dieses Jahr 17 Meldungen aus aller Welt, bei den Juniorinnen waren es 15 Meldungen. Somit war das auszufahrende System klar: die Rennen würden mit Vorlauf, (ggf. Hoffnungslauf), Halbfinale und Finale gefahren werden. In den drei Vorläufen mussten beide Boote unter die Top 3 fahren, um den ungeliebten Hoffnungslauf am Folgetag zu umgehen.
Mit einem nie gefährdeten zweiten Platz konnten sich die Athleten um Ben Reipöler auf Schlag gegen die Kroaten durchsetzen, die den dritten Platz belegten. Die Heimmannschaft aus Tschechien startete hochmotiviert und belegte am Ende Rang eins im Vorlauf.
Ebenso stark konnten sich die Sportlerinnen um das Duo Judith und Patricia gegen Österreich und Weißrussland nach vorne rudern. Nur die später mit Bronze dekorierten Neuseeländerinnen waren nicht zu schlagen.


So ging es also direkt in die Halbfinale der Top 12 der Welt.
Bei den Junioren war klar, dass sowohl Großbritannien als auch Italien vorne weg fahren würden, so dass abermals um den dritten Platz gekämpft werden musste. Mit überragenden 1.500 Meter konnte bereits eine Bootslänge auf Griechenland gewonnen werden. Trainer Matthias Helmkamp hatte seine Mannschaft aber bereits vor dem Rennen gewarnt, dass Griechenland sehr stark auf den letzten 500 Metern sein würde. Die Sportler setzen seine Renntaktik sehr stark um, bis die letzten 500 Meter der 2.000 Meter langen Strecke begannen. Die Griechen zogen den Endspurt an, während die deutsche Mannschaft nicht mehr kontern konnte. So hieß es am Ende: mit zwei Sekunden Rückstand auf Griechenland B-Finale für den deutschen Vierer.

Junioren Vierer ohne im Rennen


Im Halbfinale der Juniorinnen bot sich ein ähnliches Bild. 1.500 Meter lag der Vierer auf A-Final-Kurs, bis die starken Australierinnen auf den letzten 500 Metern das Tempo verschärften und die deutsche Crew dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Auch hier wurde der vierte Platz mit zwei Sekunden Abstand zu Australien errudert, so dass beide Vierer am nächsten Tag im B-Finale starten mussten.

B – Finale am Sonntag:
Mit klarer Zielstellung, das B-Finale zu gewinnen, gingen beide Vierer am Sonntagmorgen auf die Strecke. Die Juniorinnen Crew um Judith und Patricia ließen vom Start weg  auf der gesamten 2000m Strecke nichts anbrennen und sicherte sich am Ende souverän den Sieg im B-Finale und damit den 7. Platz bei der der U19-WM.
Im kleinen Finale bei den Männern ging es von Beginn an hoch her, Kroatien konnte sich nach vorne absetzen. Aber die deutsche Mannschaft  nahm direkt die Verfolgung auf. Auf Hälfte der Strecke gesellten sich Serbien und die USA zum deutschen Team, um die Verfolgung der Kroaten aufzunehmen. In einem Kopf-an-Kopf-Duell konnte sich das deutsche Quartett den zweiten Platz mit 3/100 Sekunden vor Serbien sichern. Am Ende der ersten internationalen Teilnahme stand also ein 8. Platz zu Buche.
So nahm das Abenteuer Junioren-Weltmeisterschaft für beide Boote einen doch noch versöhnlichen Abschluss.

Elisa, Patricia, Judith und Stina (von links) im Rennen

Fotos im Natinaltrikot : Detlev Seibt/DRV/ meinruderbild.de
Fotos im Vereinstrikot: Matthias Zink

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