“Attention, Row!” – das hörten die Teilnehmer/innen auf der Olymiaregattastrecke von 1972 in Oberschleißheim bei München am vergangenen Wochenende. Dort fand die Internationale Juniorenregatta des Deutschen Ruderverbandes (DRV) statt. Nachdem Patricia Schwarzhuber (Oldenburger RV) und Judith Engelbart (RV ARGO Aurich) vor zwei Wochen den Frühtest in Essen für sich entscheiden konnten, trafen die beiden in München erstmals in dieser Saison auf internationale Konkurrenz. Diese Regatta ist für viele europäische Nationen die erste und wichtigste Standortbestimmung der laufenden Saison.
Im Vorlauf ruderten sie ein suboptimales Rennen, verkorkste Startphase mit Kontakt zu den Bahnbegrenzungsbojen, unkoordinierte Zwischenspurts und schlechte Außenbahn bei starken Seitenwind. Trotzdem reichte es mit etwas Glück zur Teilnahme am A-Finale der besten sechs Boote.
Dort zeigten die beiden dann ihre wahren Fähigkeiten. Nach gutem Start übernahmen sie nach 500m die Führung und bauten diese bis zur 1500m Marke auf ca. eine Bootslänge aus. In einem furiosen Endspurt wurden sie von den Holländerinnen knapp auf den 2. Platz verwiesen. Mit einem Abstand von über zwei Bootslängen folgten die amtierenden Welt- und Europameisterinnen im Vierer ohne aus Kroatien und ein Boot aus Potsdam.
Damit wurden die taktischen Veränderungen nach Analyse des Vorlaufes mit Trainer Detlev Thomas fast perfekt umgesetzt. Die Freude war den beiden auf dem Siegerpodest deutlich anzusehen.
Am Sonntag folgte das “Revival” im Vierer ohne Steuerfrau. Mit ihren ein Jahr jüngeren Partnerinnen Stina Röbecke (Celler RV) und Elisa Patzelt (Lüneburger RV Wiking) gingen Judith Engelbart und Patricia Schwarzhuber erstmals gemeinsam in der U19 Klasse an den Start. In der Saison 2016 wurde das Quartett ohne Niederlage Deutsche Meisterinnen U17 in dieser Bootsgattung.
Im Rennen knüpften sie nahtlos in gewohnter Manier an vergangene Zeiten an und gewannen ungefährdet vor den Nationalteams aus Österreich und Polen. Bei den Sonntagsrennen gibt es keine Vorläufe sondern nur ausgeloste Abteilungen. Großbritanien gewann die andere Abteilung mit etwa der gleichen Siegerzeit wie die vier Freundinnen aus Niedersachsen.