DJM Köln 2015

Gold und Silber für Judith und Chiara bei den Deutschen Meisterschaften U17

Auf den Deutschen Meisterschaften U17/U19/U23 auf dem Fühlinger See in Köln gewann Judith Engelbart Gold im Vierer ohne Steuerfrau und Chiara Röttinger Silber im Doppelvierer mit Steuerfrau. Diese Medaillen sind die ersten, die Argonautinnen jemals auf Deutschen Meisterschaften erringen konnten.

Der Vierer ohne mit Leonie Heuer (Leer), Lena Löpker (Osnabrück), Patrizia Schwarzhuber (Oldenburg) und Judith Engelbart hat sich nach dem Trainingslager in Ratzeburg erst endgültig zur Juniorenregatta in Köln fünf Wochen zuvor gebildet. Sie belegten dort und zwei Wochen später bei der Internationalen Juniorenregatta in Hamburg jeweils zweite Plätze deutlich hinter dem Vierer des Allgemeinen Alsterclubs aus Hamburg.
Zu Beginn der Saison fehlte es in Münster und Bremen zum einen an entsprechenden Gegnern und zum anderen konnte Judith dort aufgrund eines Muskelfaserrisses keine Rennen fahren.
Auf der DJM in Köln hatten nun insgesmt 8 Boote aus dem ganzen Bundesgebiet gemeldet. Im Vorlauf traf das Quartett unter anderem auf eine bisher noch unbekannte Mannschaft mit Sportlerinnen aus Hanau, Limburg und Wetzlar. Nach einem konzentrierten Start ging der Vierer vom TEAM Nordwest in Führung und baute sie über die gesamte 1.500m Strecke stetig auf eine gute Bootslänge aus und qualifizierte sich mit diesem Sieg direkt für das Finale.

Im Finale gingen die Uhren zunächst anders. Bei 500m lag der Vierer um Schlagfrau Leonie nur an fünfter Stelle, allerdings nur eine halbe Länge hinter den führenden Booten. Dann kämpften sich die teils noch 14jährigen Damen Schlag um Schlag besser ins Rennen. Zielstrebigkeit, Ausdauer und der unerschütterliche Glaube an die eigene Stärke führte die Mannschaft letztlich ins Ziel. Erstmalig in diesem Jahr konnten sie auf den letzten 200m durch einen phänomenalen Endspurt an der gesamten übrigen Konkurrenz vorbeiziehen und sich den ersten Platz sichern. Zweite wurde das Boot aus Hessen vor dem favorisierten Boot aus Hamburg.
Überglücklich legten sie am Siegersteg an und nahmen die Glückwünsche der Offiziellen, der mitgereisten Schlachtenbummler und der teilweise ungläubig den Kopf schüttelnden Trainer Tobias Rahnenkamp (Landestrainer), Steffen Oldewurtel (Landes- und Stützpunkttrainer Oldenburg) und Detlev Thomas vom RV ARGO entgegen.

Der U17-Doppelvierer des Stützpunktes Oldenburg hatte sich schon sehr früh in der Saison an Trainingswochenenden im Februar/März und im Trainingslager im April in Ratzeburg gebildet und gefestigt. Als Auswahlboot des Landesruderverbandes war es das erklärte Ziel mit den vier stärksten niedersächsischen Skullerinnen in der national am meisten umkämpften Bootsklasse in die Medaillen zu fahren.

Kira Bienert (Oldenburg), Inke Buse (Leer), Chiara Röttinger (RV ARGO Aurich) und die Hamelnerin Kaya Doreen Treder wurden bei dieser Mission von ihrer Steuerfrau Julia Daum (Oldenburg) angeführt. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg konnte man sich bereits im Vorlauf für das Finale qualifizieren.

Im Finale selbst lief es dann schnell auf das Duell auf den beiden Mittelbahnen hinaus, da die restliche Konkurrenz deutlich zurück fiel. Dies war neben dem niedersächsischen Auswahlboot der Vierer des Stützpunktes Potsdam. Bereits im gesetzten Lauf am Sonntag der internationalen Juniorenregatta in Hamburg hatte es diesen Zweikampf gegeben und dort war die Potsdamer Kombination nicht zu knacken gewesen.
Doch an diesem Finaltag konnte man aus den vorherigen Rennen anderer Bootsklassen eines lernen: Der Finaltag hat eigene Gesetze. So gelang es auch Steuerfrau Julia Daum ihre Mannschaft regelgerecht neu aufzustellen. Mit klaren Akzenten auf dem ersten Streckendrittel schob sich der Vierer erstmals in diesem Jahr vor die Potsdamer, erst auf den letzten 600m zogen die Potsdamer gleich und konnten sich letztlich leicht von den Niedersächsinnen lösen. Im Ziel bleibt die Silbermedaille die Belohnung für eine großartige Saison des Niedersachsen-Vierers und Ankerkennung für die Leistung der Potsdamerinnen, der einzigen Mannschaft, die man in diesem Jahr zweimal nicht schlagen konnte. Alle anderen Rennen auf den besuchten Regatten hat das Team klar und souverän für sich entschieden.

(Alle Fotos stammen von Matthias Zink TEAM Nordwest)

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