Wasserschlacht auf der Themse

Head of the River in London musste abgebrochen werden

Am Wochenende fand auf der Themse in London die größte Achter-Langstreckenregatta der Welt statt. Für das 6,8 Kilometer lange Rennen zwischen Mortlake und Putney waren knapp 400 Achter verschiedenster Nationalitäten gemeldet, darunter auch der Männerachter des Landesstützpunktes Oldenburg, zu dessen Mannschaft auch die drei Auricher Sportler Jann Edzard Junkmann, Dirk Fleßner und Maiko-Benedikt Remmers gehören.

Bei knapp 20 Grad und guten Ruderbedingungen ging das Oldenburger Boot von Startplatz 31 aus in das Rennen. Angefeuert durch Steuermann Christoph Dühring gelang es der Mannschaft um Schlagmann Immo Ihnen bereits nach nur einem Kilometer das ca. 20 Sekunden vorher gestartete Boot mit der Startnummer 30 einzuholen. Die Mannschaft vom englischen Club Mosley konnte die Angriffe des deutschen Bootes allerdings bis zur Streckenhälfte, der Hammersmith Bridge, abwehren. Nach dem Durchqueren dieser Brücke gerieten die mit der Strömung fahrenden Boote in den Gegenwind der Stärke vier. Daraus ergab sich ein derart hoher Wellengang für den die Rennboote nicht mehr geeignet sind. Das Rennen wurde somit zur Wasserschlacht. Als weiteres Problem stellte sich dar, dass das Mannschaftsdurchschnittsgewicht ca. 91 kg beträgt, das 14 Jahre alte Oldenburger Boot allerdings nur für 85 kg pro Person ausgelegt ist und dementsprechend generell sehr tief im Wasser liegt.

 „Immer wieder brachen Wellen Kopf hoch über die Mannschaft herein und spülten dutzende Liter Wasser in das Boot“, so Remmers. „Zu allem Überfluss übersah unser Steuermann aufgrund des hohen Wellenaufkommens eine Streckenboje, mit der wir steuerbordseitig kollidierten und mein Ausleger beschädigt wurde.

Die Mannschaft konnte sich dennoch bis in das Ziel kämpfen. „Nach der Zieldurchfahrt sahen wir, dass mehrere Boote derart vollgelaufen waren, dass sie untergingen bzw. gekentert waren. Zahlreiche Sportler trieben im Wasser und mussten durch Rettungskräfte geborgen werden, schildert Remmers die dramatischen Szenen im Zielbereich.

Der Veranstalter handelte schnell und brach das Rennen ab. Bevor weitere Boote auf die Strecke geschickt werden konnten. Von den über 400 Startern kamen nur knapp 50 Boote regulär im Ziel an, sodass es der gesamte Wettkampf keine Wertung erhielt. Die Norddeutschen können somit im nächsten Jahr wieder von Platz 31 an den Start gehen.

Team-Kapitän Sehttps://rv-argo.de/wp-content/uploads/2021/05/20150718_LM_Salzgitter_SM4x-1-1.jpg Berlin nahm den Abbruch des Rennens mit Humor: „Nachdem das Rennen 2013 schon einen Tag vor dem Wettkampf aufgrund einer Sturmwarnung abgesagt wurde, konnten wir in diesem Jahr zumindest die Strecke unter Wettkampfbedingungen herunterfahren und wieder die besondere Atmosphäre und die Anfeuerungsrufe der tausenden Zuschauer erleben.“

Somit bleibt zu hoffen, dass nach zwei Abbrüchen in Folge im Jahr 2015 ein Wettkampf unter geeigneten Wetterbedingungen stattfinden kann.
Auch die drei Monate Vorbereitung sind nicht umsonst gewesen, da im April bereits die ersten nationalen Wettkämpfe der Frühjahrssaison auf dem Programm stehen.
Der Achter (im Foto von links nach rechts) Konrad Thibaut, Sehttps://rv-argo.de/wp-content/uploads/2021/05/20150718_LM_Salzgitter_SM4x-1-1.jpg Berlin, Maiko-Benedikt Remmers, Torsten Halbmeyer, Jerrit Röckendorf, Dirk Fleßner, Edzard Junkmann,  Immo Ihnen,  Stm. Christoph Dühring

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